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In drei Schritten zur Augengesundheit für alle

24.11.2022
School eye health in Hoima, Uganda.
  • Augengesundheit

Weltweit leben 1,1 Milliarden Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, 43 Millionen Menschen sind blind. 90 % der Sehbehinderungen wären jedoch vermeid- oder behandelbar. Dazu bräuchte es allerdings einen Ausbau des Gesundheitssystems in ärmeren Ländern.

Wir von Light for the World haben es uns zur Aufgabe gemacht, niemanden zurückzulassen, wenn es um Augengesundheit und Inklusion geht. Jede*r hat ein Recht auf Gesundheit und damit auch auf Zugang zu augenmedizinischer Behandlung. Dafür setzen wir bei uns Light for the World seit 1988 ein. Wir zeigen drei Wege, wie wir unser Ziel erreichen.

1. Wir ermöglichen Weiterbildungen und bauen medizinische Infrastruktur aus

Seit Beginn unserer Tätigkeit wählen wir einen nachhaltigen Ansatz, um Augengesundheit langfristig für alle Menschen zugänglich zu machen. Anstatt in unsere Projektländer zu reisen und Operationen von europäischen Expert*innen anzubieten, bauen wir vor Ort Wissen und Fähigkeiten auf.

Dass in Ländern wie Mosambik nur 20 Augenärzt*innen (letzter Stand: 2019) für geschätzte mehr als 32 Millionen Menschen (letzter Stand: 31,2 Millionen in 2020) zur Verfügung stehen, zeigt uns, dass es noch viel zu tun gibt. Zum Vergleich: in Deutschland gibt es laut Bundesärztekamme 7.901 (Stand: 31.12.2020) für rund 83 Millionen Einwohner. Deshalb ermöglichen wir in unseren Projektländern Weiterbildungen für medizinisches Personal, Stipendien für Augenärzt*innen und jene, die es werden wollen, und bilden Optiker*innen aus. Zudem stellen wir technische Geräte für augenmedizinische Untersuchungen bereit und bauen gemeinsam mit Spezialist*innen vor Ort Augengesundheitszentren und Weiterbildungsstätten auf.

Der Staat Burkina Faso hat nicht die Mittel, genügend Stipendien für Spezialisierungen anzubieten. Ich freue mich sehr, eine der Stipendiat*innen zu sein, die von der L’Occitane Foundation und Light for the World unterstützt werden. Also tue ich jeden Tag alles, und mache das Beste aus dem Spezialisierungstraining.

Hien Marlené, Stipendiatin der Augenheilkunde, Burkina Faso

2. Wir ermöglichen kostenlose, qualitativ hochwertige Kataraktoperationen

Grauer Star ist die Hauptursache für vermeidbare Blindheit in Ländern mit niedrigem Einkommen. Auch mehr als 200.000 Kinder sind von der Augenkrankheit betroffen. Dabei dauert eine Operation am Grauen Star oft nur 15 Minuten – hierzulande ein Routineeingriff.

This story was published in the Christmas mailings 2020. This story of Neimata was published in the Christmas mailings 2020. The story of her brother Aboubacar has not been published yet.

2021 haben wir mehr als 28.000 Kataraktoperationen durchgeführt. Unter den Patient*innen befanden sich auch zahlreiche Kinder, deren Augenlicht gerettet werden konnte. Auch der 12-jährigen Neimata, die vom Grauen Star betroffen war, konnte geholfen werden. Die Krankheit entwickelte sich in ihrem Auge, nachdem sie beim Spielen durch einen Stein im Auge verletzt hatte.

“Ich war wirklich verzweifelt, weil meine Kinder Grauen Star hatten. Am meisten hat mich bedrückt, dass mit bewusst geworden ist: wir haben kein Geld, um eine Operation zu bezahlen. Zum Glück sind wir auf Light for the World gestoßen, unsere Kinder konnten operiert werden. Ich bin sehr glücklich und erleichtert. Jetzt können sie ein eigenständiges Leben führen, besonders Neimata“, erzählt uns Naimatas Mutter.

Kinder mit eingeschränkter Sehkraft wissen oft nicht, dass sie dieses Problem haben, genauso wie ihre Eltern oder Lehrer*innen. Wir brauchen Ressourcen, um ein Projekt zu ermöglichen, aber genauso wichtig ist Mitgefühl. Wir können unsere Arbeit besser machen, wenn wir ganz nah bei den Menschen sind.

Aynalem Tefera, Länderdirektorin Äthiopien

3. Wir bringen Augengesundheit ins Bildungssystem

Unbehandelte Augenprobleme bei Kindern führen zu langfristiger Schädigung des Sehzentrums im Gehirn. Oft sind Veränderungen nur am Verhalten des Kindes zu erkennen. Es gibt vielfältige Anzeichen für eine nachlassende Sehkraft, wie Augen- und Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Konzentrationsstörungen, aber auch Bauchschmerzen und das Nachlassen der schulischen Leistungen.

Sehtests in Schulen und spezielle Ausbildung von Lehrer*innen helfen Probleme mit der Sehkraft frühzeitig zu erkennen. Häufig kann eine Brille, die von Light for the World bereitgestellt wird, den Sehfehler ausgleichen. In manchen Fällen ist eine Operation nötig, die ebenfalls von Light for the World ermöglicht wird.

Serena was suffering from vision problems in class, her teacher was forced to bring her in front. Her parents had brought her for several consultation but he had only been prescribed drops. Thanks to the Pooni project funded by the L’OCCITANE foundation and implemented by Light for the World, a team from the Koudougou ophthalmology department came for a consultation after screening by trained teachers. Serena was thus consulted and myopia was detected. He was prescribed glasses, but thanks to Light for the World partner Essilor Séréna received glasses that allowed her to improve her academic results. Her father Aimé Kaboré ‚my daughter’s vision has improved a lot. I’m very happy because she complains about less scratches and says she sees better.‘

Auch Serena bemerkte eine Verschlechterung ihrer Sehkraft. Ihre Noten wurden schlechter, ihre Lehrerin setzte sie deshalb in die erste Reihe. Der Weg zur lokalen Gesundheitsstation brachte keine Lösung. Erst als ein Team von Light for the World in Serenas Schule kam und bei ihr eine Kurzsichtigkeit diagnostiziert wurde, änderte sich ihr Leben. Sie bekam ihre erste Brille.

Ihr Vater Aimé Kaboré ist glücklich: „Die Sehkraft meiner Tochter hat sich stark verbessert. Ich bin sehr glücklich, denn sie leidet jetzt weniger unter Augenschmerzen. Sie sagt auch, dass sie besser sieht.“

Um Kinderaugenkrankheiten zu behandeln, müssen die lokalen Gemeinschaften eingebunden werden, beispielsweise Gesundheitspersonal und Lehrer*innen, die regelmäßig mit den Kindern interagieren. Diese müssen geschult sein, damit sie auf mögliche Augenprobleme achten und die Kinder gegebenenfalls weiterverweisen können.

Dr. Geoffrey Wabulembo, Experte für Augengesundheit

Bei jedem Schritt das Gesamtbild im Blick

Wir bauen Expertise vor Ort auf, anstatt europäische Ärzt*innen in unsere Projektländer zu schicken. Neben individuellen Interventionen konzentrieren wir uns auf das große Ganze und arbeiten eng mit dem staatlichen Institutionen, den Gemeinden und Betroffenen zusammen, um die zahlreichen Probleme in der Augengesundheit zu lösen. Mit jeder Augenoperation kommen wir unserem Ziel näher, jene 90% zu erreichen, deren Erblindung vermeidbar wäre. Unter ihnen sind ältere Menschen, Eltern und Kinder. Indem wir Expertise in der Augengesundheit in den Ländern schärfen, erhöhen wir unsere Reichweite exponentiell.